Berichte
Zentralvorstand

Für den Zentralvorstand als strategisches Organ des SFV bleibt der Fussball die strategische Hauptpriorität. Das Jahr 2024 stand diesbezüglich im Zeichen der UEFA EURO 2024 in Deutschland, an der das A-Nationalteam der Männer nach tollen Leistungen (u.a. mit einem hochverdienten Sieg gegen Italien im Achtelfinal) bis in den Viertelfinal vorstiess, wo es gegen England nach heroischem Kampf im Elfmeterschiessen unglücklich ausschied. Die Nati löste weit über die Schweiz hinaus grosse Begeisterung aus und die Bilder der Tausenden von Fans, welche die Städte Deutschlands in Rot färbten, werden noch lange in Erinnerung bleiben. Um den langfristigen Erfolg des A-Nationalteams sicherzustellen, muss der Nachwuchsförderung permanent grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eine externe Analyse hat bestätigt, dass Handlungsbedarf besteht, insbesondere bei der Spielzeit der besten Talente auf möglichst hohem Niveau. Erste Massnahmen unter Führung der Ausbildungskommission wurden bereits eingeleitet. Das A-Nationalteam der Frauen schaffte derweil unter der neuen Trainerin Pia Sundhage den sofortigen Wiederaufstieg in die Liga A der UEFA Nations League. Die Vorbereitung auf die UEFA Women’s EURO im Sommer 2025 im eigenen Land verläuft somit verheissungsvoll.
Verbandspolitisch war die wieder jährlich stattfindende Delegiertenversammlung, welche am 7. Juni 2024 in Form einer Videokonferenz abgehalten wurde, von Bedeutung. Die Delegierten haben dabei mit Christelle Luisier Brodard (Präsidentin des Staatsrates des Kantons Waadt) und Aline Trede (Nationalrätin aus Bern) erstmals in der Geschichte des Verbandes zwei Frauen in den Zentralvorstand gewählt. Die Grundlage für die Erweiterung des Zentralvorstandes um zwei Sitze war im Jahr zuvor erlassen worden. Von der Wahl der beiden erfahrenen Politikerinnen als Mitglieder ohne Bindung an eine Abteilung oder einen Verein erhofft sich der Zentralvorstand nebst einer Erweiterung des Netzwerks in die Politik auch einen frischen und eben unabhängigen Blick auf die Organisation und die Tätigkeiten des Verbandes. Weiter stimmten die Delegierten einer zweckgebundenen Erhöhung der Mitgliederbeiträge der Klubs pro Spielerin und Spieler zu. Damit sollen Digitalisierungs-Projekte zur Reduktion des administrativen Aufwands auf allen Stufen und die laufend steigenden ICT-Betriebs- und Sicherheitskosten finanziert werden. Abgesehen davon genehmigte die DV die Jahresberichte und die Jahresrechnung 2023 und erteilte den Verantwortlichen die Entlastung.
Ein weiterer Schritt wurde 2024 auch beim Projekt Swiss Football Home, dem nationalen Verbandszentrum mit Fussballinfrastruktur, Administration, Hotel usw. getätigt. Der ZV nahm Kenntnis von einer grundsätzlich positiven Machbarkeitsstudie. Es sind noch zwei Standorte in Prüfung. An einem dieser zwei soll als nächstes ein detailliertes Projekt ausgearbeitet werden.
Während des gesamten Jahres wurde sowohl auf der strategischen als auch auf der operativen Ebene intensiv an der Vorbereitung der UEFA Women’s EURO 2025 in der Schweiz gearbeitet. Als Legacy des Turniers wurden umfangreiche Projekte zur Förderung des Frauenfussballs in der Breite und in der Spitze sowie zur Stärkung der Stellung von Frauen im Fussball definiert. Diese sind auf vier Jahre angelegt. Ziel ist die Verdoppelung der Anzahl aktiver Mädchen und Frauen auf rund 80’000.
Erfreut nahm der Zentralvorstand Kenntnis von den Ergebnissen einer Job-Stress-Analyse zur Messung der Arbeitsplatz-Zufriedenheit der Belegschaft. Die Werte liegen mit ganz wenigen Ausnahmen über dem Schweizer Durchschnitt der in vielen Branchen und Betrieben durchgeführten Analyse, d.h. das Verhältnis zwischen Belastungen (z.B. Zeitdruck) und Ressourcen (z.B. Wertschätzung) ist überdurchschnittlich gut.
Unverändert mangelt es im SFV glücklicherweise nicht an neuen Ideen und Ausbauwünschen. Deshalb bleibt es trotz zusätzlicher Erträge aus der Vermarktung der Nationalteams eine stete Herausforderung, die Kosten im Griff zu behalten. Für Einzelheiten zur weiterhin soliden finanziellen Situation des Verbandes wird auf die gesonderte Finanzberichterstattung verwiesen.
Daneben hat der Zentralvorstand wiederkehrende Geschäfte wie beispielsweise die Risikoanalyse, die Anpassung von verschiedenen Reglementen (diese Kompetenz übernahm der Zentralvorstand 2023 vom abgeschafften Verbandsrat) oder die Vergabe von Länderspielen behandelt.
Der Zentralvorstand setzte sich im Berichtsjahr wie folgt zusammen: